Wofür braucht es eine Landkarte der Meeting Probleme? Einerseits ist das natürlich ein Wortspiel. Doch andererseits steckt dahinter auch eine ernste Überlegung. In unserer Arbeit bekommen wir sehr viel Einblick in Meeting Probleme. Irgendwann habe ich angefangen, diese zu sammeln. Meine Notizenliste war recht schnell ziemlich lang. Kurz gesagt, es brauchte eine Sortierung.
Der Effekt einer solchen Sortierung ist steigende Wahrnehmungsfähigkeit. Das sei kurz erläutert. Viele Themen sind zunächst sperrig, das heisst sie sind einer mehr als oberflächlichen Besprechung nicht zugänglich. Sofern ein Ordnungssystem vorliegt, ändert sich das sofort. Ein solches Ordnungssystem kann beispielsweise geeignete (sprechende) Begriffe, Beschreibung der relevanten Phänomene, Ordnung und Systematisierung dieser u.a.m. umfassen. Liegt ein derartiges Ordnungssystem vor, dann wird ein zunächst sperriges Thema unmittelbar besprechbar bzw. besprechbar. Beispiele dafür sind Alltagsrassismus und sexuelle Übergriffe (um andere Parallelen herzustellen). aber auch Prozessmanagement und Informationssicherheit.
Und genau dasselbe gilt für Meetings bzw. Meeting Probleme. Wie Alle diejenigen, die bessere Meeting wollen, brauchen eine Wahrnehmung für problematische und dysfunktionale Aspekte von Meetings. Also, lasst uns beginnen!
Wir versuchen eine entsprechend Auflistung. Die Reihenfolge zufällig gewählt. Weder entspricht Sie Häufigkeiten im Auftreten noch Präfenzen in Lösungsansätzen. Und schon gar nicht entspricht die Reihenfolge einer Gewichtung. Aus Gründen der Gendergerechtigkeit sein angemerkt: Erstens sind bei Personennennungen abwechselnd Männer und Frauen genannt. Die Verbindung eines Verhaltens mit Frau bzw. Mann ist rein zufällig. Und keinesfalls als Zitat eines Klischees. Also los, genug der Vorrede.
Verhaltensmuster der Gruppe
Soweit also die Landkarte der Meeting Probleme. Limitiert allein durch das Alphabet.
Wer „Meeting Probleme“ googelt, bekommt beeindruckende 46.600.000 Ergebnisse aufgelistet. Da werden die wichtigsten Probleme, Todsünden oder nervigen Dinge aufgeführt – wahlweise 3, 5, 7, 10 oder 20. Das Versprechen, dass darauf folgt: Tipps und goldene Regeln, die die Probleme in Luft auflösen. Wer weiter nachliest, wird staunen. Denn keiner dieser Tipps ist vom Mond. Trotzdem gibt es große Unzufriedenheit mit Problemen. Woran liegt das? Ich denke, das liegt vor allem in der Oberflächlichkeit dieser Betrachtungen. Es wird weder nach Ursachen geforscht noch nach Nutzen der jeweiligen Probleme. Zudem gibt es häufig nicht einmal eine Korrelation zwischen Problem und empfohlenem Tipp. So ist beispielsweise nachgewiesen, dass zwischen Zufriedenheit der Teilnehmer:innnen und der vorbereiteten Agenda keinerlei Korrelation besteht. Also erst recht keine Ursache-Wirkungs-Beziehung. Zumal bei manchen Tipps offenbar auch die systemischen Wirkungen übersehen werden.
Dafür ein Beispiel:
Solche Tabellen sind also nicht wirklich hilfreich. Was aber hilft dann? Unser Antwort ist: ein Training für bessere Meetings.
30.04.2022